Obstbaumbefall_ Apfel

 

 

Vorwort

Die Bedeutung der Krankheiten und Schädlinge ist bei der Produktion von Obst für die Selbstversorgung geringer als beim Erwerbsanbau. Einzeln stehende Bäume werden oft weniger befallen und man kann mehr Schaden tolerieren und darf die Schadenschwelle um einiges höher ansetzen. Der Pflanzenschutz ist dementsprechend einfacher. Bei dieser extensiven Produktionsart, teilweise auf Hochstämmen, kommt dem Gedanken des Landschaftsschutzes und der Erhaltung des Lebensraums verschiedener Insekten, Milben, Vögel und anderer Tiere eine besondere Bedeutung zu. Ein minimaler Pflanzenschutz zur Erhaltung und Pflege der Bäume ist wichtig, sollte aber möglichst gezielt mit spezifischen und selektiven Mitteln erfolgen.

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Mittelliste 2010

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Wichtigster Obstbaumschädling beim Kernobst. Dauer der Eiablage ist stark temperaturabhängig. Zeitliches Auftreten von Anfang Mai bis Anfang September
Kontrolle:
Haselnussgröße bis zur Ernte.
Schadensschwelle:
Pheromonfalle 5-7 Falter/Woche/Falle; 2% Befall
Bekämpfung:
In der Zeit von Mai/Juni (Haselnussgröße, Rotringstadium, nach dem Auftreten der ersten Larven) und Juli/August (Rotringstadium). Spritzung mit Calypso (auch Blattläuse), Runner oder Steward. Möglichts im Wechsel.

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Nach der Überwinterung im Boden findet während der Blütezeit der Obstbäume der Flug der Sägewespen statt. Junge Früchte haben Bohrlöcher, Spiralartiger Miniergang. Befallene Äpfel werden abgestoßen. Im Juni verlässt die Larve den zuletzt befallenen Apfel und überwintert im Boden.
Kontrolle:
Gegen Ende der Apfelblüte werden die Einstichstellen der Eiablage an den jungen Früchten kontrolliert.
Schadensschwelle:
3 bis 5 befallene Fruchtbüschel/ 100
Bekämpfung:
Wenn die Larven aus den Eiern schlüpfen Insektizidbehandlungen mit den zur Bekämpfung von Sägewespen zugelassenen Pflanzenschutzmitteln.

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Große Schäden verursacht die Mehlige Apfellaus (grau-blaue Läuse). (Bild 1) Eine wichtige Kontrollphase ist die Zeit kurz vor bis ca. 3 Wochen nach der Blüte. Die Kontrollen sind bis Anfang Juli fortzusetzen. Starke Blattkräuselung und verkrüppelte Triebspitzen, dichte Besiedlung von jungen Trieben. Schlupf der Jungläuse Anfang April aus überwinterten Eiern, Vermehrung und Verbreitung bis zum Herbst. Zeitliches Auftreten Mitte April - ende September.
Geschädigte Früchte bleiben klein und sind an der Spitze verkrüppelt. (Bild 2)
Kontrolle:
Eine sorgfältige Befallskontrolle ist bereits vor der Blüte durchzuführen. Weitere Befallskontrollen sind zum Ende der Blüte bis etwa Mitte Juni angebracht.
Schadensschwelle:
Mehlige Blattlaus, bei 200 Blütenbüschel 2 Kolonien
Bekämpfung:
Zum Ende der Blüte kann die Bekämpfung mit Calypso erfolgen. Dabei werden Apfelsägewespe und Fruchtstecher mit erfasst.

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Blatt- und Blütenknospen werden ab Austrieb durch die Raupe angefressen, trocknen bald ein und fallen ab. Schlupf der Raupe findet vom Knospenaufbruch bis Anfang Mai statt. Der Frostspanner ist einer der wichtigsten Schädlinge in Kirschen und Zwetschgen. Aber auch im Kernobst können die Raupen schädigen. Die Falter schlüpfen ab Mitte Oktober. Die Weibchen sind flügellos; sie können daher nur über den Stamm in die Baumkrone gelangen, wo sie 200 bis 300 Eier ablegen. Wird eine direkte Bekämpfung der Frostspannerraupen erforderlich, sollte sie bevorzugt mit bienenungefährlichen und Nützlings schonenden Mitteln erfolgen
Kontrolle:
Mit Leimringen, ab Mitte Oktober, wöchentlich kontrollieren.
Schadensschwelle:
Leimring 5-10 Weibchen/m
Bekämpfung:
Gezielte Bekämpfung ist durch eine Austriebsspritzung möglich. Starker Befall mit Insektiziden behandeln, die gegen saugende und beißende Insekten zugelassen sind.

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Die Schäden sind ähnlich wie bei der Obstmade: Unter der Fruchthaut findet man einen großen, sauberen Spiralgang.
Kontrolle:
1000 Früchte 1-2% Befall
Schadensschwelle:
Der Befall durch Kleine Fruchtwickler kann zu größeren Ausfällen führen. Eine Bekämpfung ist im Juni mit den Behandlungen gegen Apfelwickler abzustimmen.

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Schalenwicklerraupen treten im Frühjahr, Sommer und Herbst auf. Blattschaden im Sommer, vor der Überwinterung an den Früchten zuerst breite, oberflächliche Fraßstellen
Kontrolle:
1000 Früchte 0,5-2% Befall
Visuelle Kontrolle auf Raupenbefall vor oder während der Blüte.
Schadensschwelle:
Pheromonfalle 40 Falter/Woche.
Bekämpfung:
Oft ist eine Bekämpfung nur alle 3 Jahre oder überhaupt nicht notwendig.
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