Vorwort
Die Bedeutung der Krankheiten und Schädlinge ist bei der Produktion
von Obst für die Selbstversorgung geringer als beim Erwerbsanbau.
Einzeln stehende Bäume werden oft weniger befallen und man kann mehr
Schaden tolerieren und darf die Schadenschwelle um einiges
höher ansetzen. Der Pflanzenschutz ist dementsprechend einfacher.
Bei dieser extensiven Produktionsart, teilweise auf Hochstämmen,
kommt dem Gedanken des Landschaftsschutzes und der Erhaltung
des Lebensraums verschiedener Insekten, Milben, Vögel und anderer
Tiere eine besondere Bedeutung zu. Ein minimaler Pflanzenschutz zur
Erhaltung und Pflege der Bäume ist wichtig, sollte aber möglichst
gezielt mit spezifischen und selektiven Mitteln erfolgen.
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Wichtigster Obstbaumschädling beim Kernobst.
Dauer der Ei -ablage ist stark temperaturabhängig. Zeitliches Auftreten von
Anfang Mai bis Anfang September
Kontrolle:
Visuell
Schadensschwelle:
Pheromonfalle 5-7 Falter/Woche/Falle; 2% Befall
Bekämpfung:
Zeitgleich mit dem Apfel.
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Der Gemeine Birnblattsauger überwintert in der Anlage.
Bei zwei aufeinander folgenden Tagen mit Temperaturen über 10grad C
wird er aktiv und beginnt bei Knospenaufbruch mit der Eiablage.
Es bilden sich mehrere Generationen pro Jahr.
Kontrolle:
Auf Eier und insbesondere Larven sind vom Austrieb bis zur Ernte nötig.
Schadensschwelle:
Mehlige Blattlaus, bei 200 Blütenbüschel 2 Kolonien
Bekämpfung:
Nicht erforderlich.
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Die jungen Blätter rollen sich vom Blattrand her
ein, verfärben sich rötlich, später braun. In
den Blattrollen befinden sich viele Larven.
Das Larvenstadium verursacht auch Deformationen an Früchten,
befallene Früchte wachsen schneller,zersetzen sich selbst
oder fallen vorzeitig ab.
Kontrolle:
Visuelle Kontrolle ab Ende Blüte erlauben eine Abschätzung des Befalles. Im Laufe des Jahres treten zwei weitere Generationen auf.
Schadensschwelle:
Wirtschaftliche Schäden sind selten.
Bekämpfung:
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Die überwinternden Weibchen werden früh aktiv, ab Blüte
findet man auch auf den jungen Früchten Rostmilben.
Kontrolle:
Braunverfärbung und leichte Rollung der Blätter durch Rostmilben.
Schadensschwelle:
10 junge Blätter 200-300 Milben/Blatt.
Bekämpfung:
Austriebsbehandlung mit Mineralöl.
Drei- bis viermaliger Schwefelzusatz ab Blüte bis Ende Mai.
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Rötliche Pocken auf Blüten und Früchten, die später abfallen.
Auf den Blättern zeigen sich grünliche oder gelbliche
Pusteln, die sich später rötlich verfärben und anschließend
bräunlich bzw. schwarz werden.
Kontrolle:
Auf den Blättern zeigen sich grünliche oder gelbliche
Pusteln
Schadensschwelle:
0,5 % der Blätter, wird durch Regen auf die anderen Blätter übertragen.
Bekämpfung:
Im Frühjahr mit Ölprodukten, bei starkem Befall ist eine Bekämpfung
nach der Ernte mit Schwefel möglich.
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