Obstbaumbefall_ Zwetschge.

 

 

Vorwort Die Bedeutung der Krankheiten und Schädlinge ist bei der Produktion von Obst für die Selbstversorgung geringer als beim Erwerbsanbau. Einzeln stehende Bäume werden oft weniger befallen und man kann mehr Schaden tolerieren und darf die Schadenschwelle um einiges höher ansetzen. Der Pflanzenschutz ist dementsprechend einfacher. Bei dieser extensiven Produktionsart, teilweise auf Hochstämmen, kommt dem Gedanken des Landschaftsschutzes und der Erhaltung des Lebensraums verschiedener Insekten, Milben, Vögel und anderer Tiere eine besondere Bedeutung zu. Ein minimaler Pflanzenschutz zur Erhaltung und Pflege der Bäume ist wichtig, sollte aber möglichst gezielt mit spezifischen und selektiven Mitteln erfolgen.
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Mittelliste 2010

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Die kleine Pflaumenlaus kann schon sehr früh im Jahr, vor allem nach milden Wintern, zu einem Problem werden. Die Jungläuse schlüpfen in milden Witterungsphasen aus den Eiern und saugen sich an der Basis von Blütenknospen fest. Dort können sie sich bis zum Austrieb bereits zu ausgewachsenen Stammmüttern entwickeln. Somit ist schon während der Blüte ein starker Befall durch die Kleine Pflaumenlaus möglich. Die Folge sind verkräuselte Blätter und Kümmerfrüchte an den befallenen Zweigen. Zeitliches Auftreten Mitte April - Ende September.
Kontrolle:
Ab Austrieb bis nach dem Abblühen sorgfältig überwachen.
Schadensschwelle:
Kleine Pflaumenblattlaus: 2−3 % befallene Blütenbüschel je 100 Blütenbüschel (kurz vor Blüte).
Bekämpfung:
Mit Calypso kurz vor der Blüte kann einen solchen Frühbefall im allgemeinen verhindern.

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Blatt- und Blütenknospen werden ab Austrieb durch die Raupe angefressen, trocknen bald ein und fallen ab. Schlupf der Raupe findet vom Knospenaufbruch bis Anfang Mai statt. Der Frostspanner ist einer der wichtigsten Schädlinge in Kirschen und Zwetschgen. Aber auch im Kernobst können die Raupen schädigen. Die Falter schlüpfen ab Mitte Oktober. Die Weibchen sind flügellos; sie können daher nur über den Stamm in die Baumkrone gelangen, wo sie 200 bis 300 Eier ablegen. Wird eine direkte Bekämpfung der Frostspannerraupen erforderlich, sollte sie bevorzugt mit bienenungefährlichen und Nützlings schonenden Mitteln erfolgen
Kontrolle:
Mit Leimringen, ab Mitte Oktober, wöchentlich kontrollieren.
Schadensschwelle:
Leimring 5-10 Weibchen/m
Bekämpfung:
Gezielte Bekämpfung ist durch eine Austriebsspritzung möglich. Starker Befall mit Insektiziden behandeln, die gegen saugende und beißende Insekten zugelassen sind.

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Der Pflaumenwickler tritt in zwei Generationen auf. Die Falter der ersten Generation legen ab Anfang Mai die Eier an den grünen Früchten ab. Die Raupen bohren sich in die Frucht ein, die nach einiger Zeit abfällt. Bei schwachem Behang und in der Regel bei Frühzwetschgen ist schon die Bekämpfung der ersten Raupen-Generation notwendig. Die Falter der zweiten Generation beginnen ab Juli mit der Eiablage.
Kontrolle:
Visuelle Kontrolle.
Schadensschwelle:
Pheromonfalle 3-6 Falter/Woche.
Bekämpfung:
Insegar WG Dieses Mittel wirkt auf die Eier des Pflaumenwicklers und verhindert den Schlupf der Raupen. Für eine gute Wirkung ist erforderlich, dass die Eier auf den Spritzbelag abgelegt werden. Bei der Wartezeit des Präparates von 28 Tagen richtet sich der Bekämpfungstermin gegen die 2. Generation hauptsächlich nach dem voraussichtlichen Reifetermin der einzelnen Sorten. Etwa 5 Wochen vor diesem Termin eingesetzt, gewährt Insegar einen lückenlosen Schutz bis zur Ernte.

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