Vorwort
Die Bedeutung der Krankheiten und Schädlinge ist bei der Produktion
von Obst für die Selbstversorgung geringer als beim Erwerbsanbau.
Einzeln stehende Bäume werden oft weniger befallen und man kann mehr
Schaden tolerieren und darf die Schadenschwelle um einiges
höher ansetzen. Der Pflanzenschutz ist dementsprechend einfacher.
Bei dieser extensiven Produktionsart, teilweise auf Hochstämmen,
kommt dem Gedanken des Landschaftsschutzes und der Erhaltung
des Lebensraums verschiedener Insekten, Milben, Vögel
und anderer Tiere eine besondere Bedeutung zu. Ein minimaler
Pflanzenschutz zur Erhaltung und Pflege der Bäume ist wichtig,
sollte aber möglichst gezielt mit spezifischen und selektiven Mitteln erfolgen.
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Die erkrankten Blätter und Triebspitzen sind von einem weißen,
mehlartigen Belag überzogen. Zu den Wirtspflanzen gehören auch die Birnen.
Kontrolle:
Visuelle Kontrolle.
Schadensschwelle:
Vorbeugende Bekämpfung
Bekämpfung:
Verschiedene Netzschwefel- Präparate.
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Befallene Blüten und Zweige welken. Verletzungen an
Früchten führen im Sommer und Herbst zu Fruchtbefall
mit typischen Sporenpusteln. Monilia tritt in erster
Linie an Steinobst auf, kann jedoch auch empfindliche
Apfelsorten befallen.
Kontrolle:
Abgestorbene Blüten, Zweige und Fruchtmumien
sind im Winter vollständig zu entfernen.
Schadensschwelle:
Starker Befall im Vorjahr oder in gefährdeten Anlagen.
Bekämpfung:
Ein bis zwei Behandlungen während der Blütezeit.
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Im Kelchbereich eingesunkene, abgegrenzte, dunkelbraune
und trockene Faulstellen. Die Infektion findet während
der Blüte statt und wird durch feuchte Witterung begünstigt.
Kontrolle:
Vorjahresbefall
Schadensschwelle:
Wo die Krankheit häufig auftritt, ist eine Behandlung empfehlenswert.
Bekämpfung:
Mit zugelassenem Fungizid.
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Neben dem Lagerschorf verursacht die
Zellenfäulnis und Monilia die
Bedeutesten Ausfälle am Lager. Infektionen sind ab Juli bis zur
Ernte möglich und werden durch feuchte Witterung begünstigt.
Kontrolle:
Die Krankheiten treten erst nach einer gewissen Lagerzeit in Erscheinung.
Schadensschwelle:
Vorbeugend
Bekämpfung:
Bei anfälligen Sorten zwei bis drei Abschlussbehandlungen
im August und September.
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Die ersten Symptome sind kurz nach der Blüte an
Blättern erkennbar. Auf der Blattober- oder -unterseite
bilden sich olivbraune Flecken. Auf den jungen
Früchten erscheinen braun-schwarze Flecken.
Bei starkem Befall kommt es zu Rissbildungen.
Spätbefall tritt erst am Lager als Lagerschorf auf.
Kontrolle:
Vorbeugende Maßnahme bei Vorjahresbefall.
Schadensschwelle:
Eine wirksame Schorfbekämpfung beginnt mit vorbeugenden Maßnahmen,
wie Sortenwahl und das Mulchen bzw. entfernen der Blätter nach dem
Blattfall im Spätherbst. Dies reduziert das Sporenangebot im Frühjahr.
Bekämpfung:
Bewährt haben sich 2 bis 3 Behandlungen während der
Hauptschorfgefahr mit Netzschwefel bzw. Kupfer.
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