Obstbaumbefall_ Kirsche.

 

 

Vorwort

Die Bedeutung der Krankheiten und Schädlinge ist bei der Produktion von Obst für die Selbstversorgung geringer als beim Erwerbsanbau. Einzeln stehende Bäume werden oft weniger befallen und man kann mehr Schaden tolerieren und darf die Schadenschwelle um einiges höher ansetzen. Der Pflanzenschutz ist dementsprechend einfacher. Bei dieser extensiven Produktionsart, teilweise auf Hochstämmen, kommt dem Gedanken des Landschaftsschutzes und der Erhaltung des Lebensraums verschiedener Insekten, Milben, Vögel und anderer Tiere eine besondere Bedeutung zu. Ein minimaler Pflanzenschutz zur Erhaltung und Pflege der Bäume ist wichtig, sollte aber möglichst gezielt mit spezifischen und selektiven Mitteln erfolgen.

 

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Mittelliste 2010

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Blatt- und Blütenknospen werden ab Austrieb durch die Raupe angefressen, trocknen bald ein und fallen ab. Schlupf der Raupe findet vom Knospenaufbruch bis Anfang Mai statt. Der Frostspanner ist einer der wichtigsten Schädlinge in Kirschen und Zwetschgen. Aber auch im Kernobst können die Raupen schädigen. Die Falter schlüpfen ab Mitte Oktober. Die Weibchen sind flügellos; sie können daher nur über den Stamm in die Baumkrone gelangen, wo sie 200 bis 300 Eier ablegen. Wird eine direkte Bekämpfung der Frostspannerraupen erforderlich, sollte sie bevorzugt mit bienenungefährlichen und Nützlings schonenden Mitteln erfolgen
Kontrolle:
Mit Leimringen, ab Mitte Oktober, wöchentlich kontrollieren.
Schadensschwelle:
5-10 Weibchen/Leimring
Bekämpfung:
Gezielte Bekämpfung ist durch eine Austriebsspritzung möglich. Starker Befall mit Insektiziden behandeln, die gegen saugende und beißende Insekten zugelassen sind.
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Im Innern der Frucht befindet sich eine ca. 5 mm lange gelblich-weißliche Made. Die Fliegen schlüpfen ab Mitte Mai bis Anfang Juli. Die Flugkontrolle ist mit Hilfe von beleimten Gelbtafeln möglich. Eine Schadensschwelle kann jedoch wegen der unterschiedlichen Fähigkeit der verschiedenen Gelbtafel-Typen nicht angegeben werden. Sie dienen lediglich der Negativprognose. Der Bekämpfungstermin liegt bei den späten Sorten bei beginnender Gelbfärbung, das ist etwa ab der 3. Kirschenwoche. Um Bienenschäden wegen Honigtaubildung zu vermeiden, frühzeitig an die Blattlausbekämpfung denken. Da die Kirschfruchtfliege die Eier überwiegend auf gelbgrün bis gelbrot gefärbte Kirschen ablegt, ist die Spritzung bei den verschiedenen Sorten unter Beachtung der Wartezeit möglichst erst im kritischen Stadium durchzuführen.
Kontrolle:
Gelbtafeln
Schadensschwelle:
Gelbtafeln 1-4 Fliegen/Tafel
Bekämpfung:
Für den Privatmann kaum durchführbar da die Zeit vom Befall bis zur Ernte sehr kurz ist.
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Der Kirschkernstecher verursacht durch den Reifungsfrass Krater - förmige Vertiefungen an den Kirschen und tritt meist nur lokal auf.
Kontrolle:
Visuelle Kontrolle bei der Ernte.
Schadensschwelle:
5% Befall
Bekämpfung:
Eine Bekämpfung aufgrund des Vorjahresbefalles ist nach der Blüte vorzunehmen.

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Die Schwarze Kirschenblattlaus verursacht eine starke Blattkräuselung und die Früchte werden verschmutzt. Die Bekämpfung der Schwarzen Kirschenblattlaus ist erst nach der Blüte notwendig.
Kontrolle:
Visuelle Kontrolle
Schadensschwelle:
5% Befall
Bekämpfung:
Starker Befall mit hierfür zugelassenen Insektiziden behandeln.
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